Besonders überzeugend und inspirierend für meine Arbeit im frühkindlichen Bildungsbereich, wirkt auf mich die Philosophie und Herangehensweise der Reggio-Pädagogik, die das Bild vom Kind als forschendes, an seiner Umwelt interessiertes Individuum zeichnet. Das Kind weiß selbst am besten was es braucht und verfolgt mit Energie und Neugierde die Entwicklung seiner Kompetenzen. Jedes Kind ist von Anfang an in der Lage, sich im sozialen Kontext selbst zu bilden und mit seiner Umwelt in Beziehung zu treten und auszutauschen. Diese positive Sicht auf das Kind führt zu einem individualisierten Bildungsansatz, der die direkte Lebenswirklichkeit, alltägliche Zusammenhänge sowie das Experimentieren und Erkunden in den Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit stellt.
Die Reggio-Pädagogik, die maßgeblich von dem Pädagogen und Psychologen Loris Malaguzzi geprägt wurde und nach der italienischen Stadt Reggio Emilia benannt ist, geht von den „100 Sprachen des Kindes“ aus, mit denen es kommuniziert. Dazu gehören neben realen Sprachen auch Singen, Tanzen, Entdecken und vieles mehr. Zentraler Gedanke der Reggio-Pädagogik ist, dass Kinder ihre Welt selbst erforschen und entdecken wollen und zahlreiche Aneignungs- und Ausdrucksmöglichkeiten dafür nutzen, hierzu benötigen sie inspirierende (Frei)Räume und Möglichkeiten, ebenso wie neugierige und unterstützende Begleiter.
Dem Raum wird in der Reggio-Pädagogik eine zentrale Rolle zugeschrieben. Der Raum (ob drinnen oder draußen) soll das Kind zum Experimentieren, Forschen, Entdecken und Lernen einladen. Sich im Raum zu bewegen bedeutet, sich ins Verhältnis zur Welt zu setzen, Beziehungen zwischen sich selbst und dem Raum und den Dingen darin zu erkennen und zu erproben.
Basierend auf dem optimistischen Menschenbild und den Werten der Reggio-Pädagogik schaffe ich mit dem Projekt PLATZ DA, wo bisher keiner war, für Kinder unter sechs Jahren zum Experimentieren, Forschen und Mitgestalten ihrer Lebenswirklichkeit.